Blechbläser brillierten in Erndtebrück/Augen- und Ohrenschmaus
Erndtebrück. (hal) Spritzig, witzig, einfach genial. Wer am Freitagabend nicht in die evangelische Kirche in Erndtebrück gekommen war, hatte etwas verpasst. Das große Zuschauerinteresse, Pfarrer Helmut Krumm konnte auch viele junge Gäste zum Adventskonzert begrüßen, war auch außerhalb deutlich spürbar: Einen Parkplatz zu ergattern, war nicht einfach.
Erhard Weber, Leiter des Erndtebrücker Posaunenchores, hatte das Konzert auf die Beine gestellt. Das fünfköpfige Bläserensemble ,,brAssMEN“ überzeugte nicht nur mit einem gelungenen Streifzug durch die nationale und internationale Musikgeschichte, sondern lieferte Theater, Klamauk, flotte Sprüche und ständig wechselnde Maskerade gleich mit.
Stimmungsvoll gleich der Beginn, als die gelernten Militärmusiker, darunter übrigens zwei Bayern, mit „Preußens Gloria“ und Tuba und Trompete in das Gotteshaus einmaschierten und sofort den ersten Beifall einheimsen konnten. Auch der Stierkampf erzeugte nicht enden wollenden Applaus.
Zu hören waren auch ein eigens für Blechbläser komponierter Bachchoral und Mozarts „Kleine Nachtmusik“ sowie ein Abba-Medley. Einen gelungenen Einstand gab Markus Resch, der Markus Motschenbacher vertrat, der die 640 Kilometer lange Reise nicht antreten konnte, weil er sich am Freitag der Landesverteidigung widmen musste.
Drei Zugaben mussten Johannes M. Langendorf (Trompete), Micha Klappert (Horn), Richard Meindl (Tuba) und Markus Resch nach dem offiziellen Konzert noch geben, das wohl nicht das letzte seiner Art in der Edergemeinde gewesen sein dürfte. Wie begeistert die Gäste waren, konnte anschließend auch in Euro gemessen werden: Pfarrer Helmut Krumm hatte bewusst auf einen fixen Eintritt verzichtet, dafür aber einen Obolus erbeten, der den „Blechmännern“ als Aufwandsentschädigung zugute gekommen ist.