brAssMEN begeistern 280 Besucher in der Lützellindener Kirche — 100 Jahre CVJM
GIESSEN-LÜTZELLINDEN (kg). Ein so volles Gotteshaus wünscht sich Gemeindepfarrer Horst Kannemann öfter: Beim Auftritt der Bläsergruppe Brassmen in der Lützellindener Kirche waren die freien Plätze rar, und es herrschte eine freudige Stimmung. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100. Bestehen des örtlichen CVJM spielten die fünf Vollblutmusiker und hinterließen ein begeistertes Publikum. Sie bewiesen, mit wie viel Spaß und mit welcher Professionalität man ein Bläserkonzert gestalten kann.
Eine lockere Stimmung vermittelten die fünf Musiker Markus Motschenbacher (Trompete), Klaus-Peter Diehl (Posaune), Richard Meindl (Tuba), Micha Klappert (Horn) und Johannes Langendorf (Trompete) in ihren schwarzen Hemden, dekoriert mit roten Hosenträgern. Unkompliziert auch die Ansagen, die sich drei der Musiker teilten. Beim Blues, der das Landleben („Wir sind doch hier auf dem Land“) beschrieb, krähte schließlich auch der Hahn und die Kuh meldete sich.
Angekündigt wurde das Bläserkonzert von Brassmen mit „Klassik, Jazz, Gospel und mehr“. Was sich tatsächlich dahinter verbarg, konnte man nicht im Geringsten ahnen. Ein schriftliches Programm für die Besucher gab es nicht, die Vielfalt des musikalischen Könnens wollten sie offenbar vorher nicht darlegen, sondern vielmehr die Gäste überraschen. „Jesus zu dir kann ich kommen“ spielte das Quintett und machte damit seinen christlichen Hintergrund deutlich.
Die Vielseitigkeit auch außerhalb der Musik wurde deutlich beim Sketch, als Richard Meindl und Johannes Langendorf als Müllmänner zwischen den Bänken auftauchten und „Müll“ einsammelten. Reinigen und ins Reine kommen, das stand hinter dem Anspiel und der Glaube an Jesus, zu dem man jederzeit kommen kann.
Dass die Gruppe ABBA auch Blechbläsern Stoff für Musik lieferte, erlebten die Zuschauer bei den großen Hits der schwedischen Gruppe. „Mama Mia“, „Super Trouper“ oder „Thank You For The Music“ erklangen im Gotteshaus und überraschten die Zuhörer. Ein kleiner Eisenbahnknotenpunkt in Alabama eignete sich für einen anderen Titel: Lieber eine dürftige und schlechte Ansage und ein guter Titel, so der Musiker bei der Vorstellung des Jazzarrangements. Auch die kleine Nachtmusik gaben die Brassmen zum Besten, und viele der Zuschauer hätten noch gerne länger auf den Kirchenbänken verweilt. Doch irgendwann ist Schluss und auch die letzte Zugabe zu Ende. Ein dankbares, gut gestimmtes und begeistertes Publikum hinterließen die sympathischen Männer.